Mehrsprachigkeit und Sprachvariation Migrationskontext

Der Forschungsbereich untersucht Konstellationen und Auswirkungen von Mehrsprachigkeit in Diaspora-Situationen, insbesondere im Zusammenhang mit Migration innerhalb und aus Lateinamerika.

Projekte:

DAAD P.R.I.M.E. (Postdoctoral Researchers International Mobility Experience): The history of languages in constant interaction: the case of the long‐time bilingualism between Romance vernaculars and Romance‐based creoles

Mehrsprachigkeit und Migration

BATEYES: Sprachliche Praktiken der Raumkonstruktion in einem transnationalen Kontext: Soziale Differenzierung und Agency in den "bateyes" der Dominikanischen Republik.

Zwei Nationalstaaten, Haiti und die Dominikanische Republik, teilen sich aktuell die Insel Hispaniola. Das offizielle Narrativ konstruiert die dominikanische nationale Identität in Abgrenzung zu Haiti, auf der Grundlage von Unterschieden in Sprache, Hautfarbe und Religion. Seit dem 19. Jh. steht die Idee, dass die Verteidigung der Nationalsprache gleichbedeutend mit der Verteidigung des nationalen Territoriums ist (und umgekehrt), im Zentrum metasprachlicher Diskurse und Sprachpolitiken. Sie ist auch in aktuellen Debatten über Migration allgegenwärtig, welche in der dominikanischen Politik und Gesellschaft hochkontrovers geführt werden. Das komplexe und konfliktive Zusammenspiel von Sprache, Raum und der Konstruktion nationaler Identität zeigt sich am Beispiel der „bateyes“ in zugespitzter Form. Dies sind ländliche Siedlungen, die zu Beginn des 20. Jh. für die vorübergehende Unterbringung von Arbeitern in der Zuckerproduktion gegründet wurden, welche in der Dominikanischen Republik hauptsächlich aus Haiti stammen. Seitdem haben die „bateyes“ hochgradig dynamische Formen transnationaler Mobilität beibehalten, insbesondere mit Haiti. In Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Soziolinguistik und Humangeographie zielt das Projekt darauf ab, ausgehend von den „bateyes“ als Mikrokosmen neuartige Methoden für die Erforschung von Sprache und Raum im Kontext von transnationalen Mobilitäten zu entwickeln. Im Zentrum stehen dabei die so genannten „spatio-linguistic practices“, d.h. verschiedene Arten von sprachbezogenen Praktiken, mit denen Menschen Raum produzieren und verhandeln oder sich im sozialen und/oder geographischen Raum positionieren.

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Publikationen: