Bericht zur Barcelona-Exkursion 2023

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.
(Foto: R. Hesselbach)

Die Exkursion zum Proseminar Mehrsprachigkeit in Spanien startete am 25. September um 07.00 Uhr am Flughafen in München. Nach selbstständiger Anreise fand sich die Reisegruppe um Herrn Dr. Hesselbach zum ersten Kaffee des Tages ein. Danach ging es auf in Richtung Barcelona. Dort wurden wir von klaren Sonnenstrahlen und warmen Temperaturen begrüßt. Ganz in der Nähe der berühmten Sagrada Família befand sich unser Hostel, welches wir gleich am Vormittag beziehen konnten. Bei einem gemeinsamen Mittagessen durften wir uns auch erstmals kulinarisch an die spanische Küche heranwagen. Nach einigen erfrischenden Getränken stand den Studierenden der Nachmittag zur freien Verfügung, welchen die meisten für eine kleine Abkühlung am Stadtstrand la Barceloneta nutzten.

Der Dienstag startete schon früh mit einem Referat über die Norm und Sprachpolitik in Katalonien, das als Aufhänger zur anschließenden Führung durch das Institut d’Estudis Catalans diente. Dort wurde uns einiges über die Institution, ihr Gebäude sowie einen der Vorreiter des Katalanischen, Pompeu Fabra, beigebracht. Nachdem wir im Anschluss die berühmtesten Werke Gaudís bestaunt und eine Mittagspause an der Sagrada Família eingelegt hatten, begaben wir uns auf den (steilen) Weg zum Parc Güell, wo der Tag dann ausklang.

Studierende der Romanistik wissen, dass die Römer um 219/18 v. Chr. auf die Iberische Halbinsel gelangten. Ein entscheidender Stützpunkt war zu dieser Zeit das heutige Tarragona, weshalb wir die nun 130.000 Einwohner große Stadt mitsamt ihren römischen Zeugnissen durch einen dreistündigen Stadtrundgang besser kennenlernen durften. Besonders beein­druckend fanden wir das Amphitheater sowie die ehemalige Stadtmauer, die durch unser Restaurant führte.

(Foto: R. Hesselbach)

Auf der Rückfahrt nach Barcelona machten wir einen Halt in Sitges. Die Kleinstadt ist für ihre LGBTQIA+-Freundlichkeit, vor allem während der Franco-Diktatur, bekannt. Nach der Besichtigung der Kirche Sant Bartomeu i Santa Tecla de Sitges sowie einem Spaziergang durch die sogenannte Badewanne Barcelonas endete der Tag in einer Strandbar.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Mehrsprachigkeit. Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg zur Universitat Autònoma de Barcelona (UAB), die etwas außerhalb des Stadt­zentrums liegt. Dort angekommen begrüßte uns Dr. Matthias Raab und informierte uns im Rahmen eines Vortrags über die Geschichte des Sprachkontakts in Katalonien. Danach berichtete uns seine Kollegin Dr. Cristina Buenafuentes von ihrer Mitarbeit am CORPES XXI. Dabei handelt es sich um ein großes Korpus der Real Academia Española, an dessen Erstellung auch das Institut der UAB mitwirkt. Cristina Buenafuentes ging in ihrem Vortrag vor allem darauf ein, welche Probleme die Erstellung eines solchen Korpus in mehrsprachigen Regionen wie Katalonien hervorruft. Nach einer kleinen Kaffeepause mit den spanischen Dozenten leitete Dr. Robert Hesselbach mit seinem soziolinguistischen Vortrag über das Katalanische in Kata­lonien und Europa ein Kolloquium mit Studierenden der UAB ein. Die spanischen Studentinnen berichteten uns mit Freude über die Sprachsituation in ihrem Land, welchen Vorurteilen und Diskriminierungen sie in ihrem Alltag regelmäßig aufgrund ihres Bilingualismus ausgesetzt sind, und beantworteten unsere Fragen. Der Austausch mit den Katalaninnen hat uns sehr viel über die Mehrsprachigkeit gelehrt und außerdem eindrücklich dabei geholfen, Neues über ihre Sprache(n) zu lernen sowie bestehende Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Mit einem gemein­samen Mittagessen in der Mensa der UAB beendeten wir unseren informativen Vormittag an der Universität und verabschiedeten Dr. Raab und seine Kollegin Dr. Buenafuentes.

Am Abend machte sich unsere Gruppe dann auf den Weg zum Palau de la Música Catalana, wo uns ein Klavierkonzert des Weltklassepianisten Dmytro Choni erwartete. Sowohl die atem­beraubende architektonische Gestaltung der Außen- und Innenfassade als auch die einzig­artigen Klavierklänge, unter anderem von Beethoven, Liszt und Prokófiev, bereiteten uns einen unvergesslichen, kulturell bereichernden Abend, den wir mit einem gemeinsamen Abendessen gemütlich ausklingen ließen.

Am Freitag erwartete uns ein etwas entspannteres, aber natürlich nicht weniger aufschlussreiches Programm. Um 10 Uhr ging es los mit einem gemütlichen Spaziergang durch den Barri Gòtic, vorbei an der Catedral de Barcelona und einigen kleinen Marktständen bis zum Passeig de Colom. Hier flanierten wir dann entlang der Promenade am Meer bis zur Monument a Colom, das im Rahmen der Weltausstellung 1888 errichtet wurde. Von dort machten wir uns über die berühmte Einkaufsstraße la Rambla auf in Richtung des Mercat de la Boqueria. Dieser ließ unsere kulinarischen Herzen höherschlagen und bot die perfekte Gelegenheit für ein kleines Mittagessen.

Gegen Abend machte sich unsere Gruppe auf den Weg zum Montjuïc. Dort wurden wir zunächst von einem Mountain Bike Weltcup-Rennen überrascht, bei welchem wir gespannt mitfieberten. Über einige Rolltreppen ging es dann weiter hinauf bis zum Museu Nacional d’Art de Catalunya, wo wir den atemberaubenden Ausblick über Barcelona mit dem gleichzeitig einsetzenden Sonnenuntergang bewundern konnten.

(Foto: R. Hesselbach)

Auch ein kleiner Spaziergang zum Olympiagelände von 1992 durfte natürlich nicht fehlen. Unseren letzten Abend in Barcelona verbrachte unsere Gruppe dann noch in einer Tapas-Bar im Poble Sec. Bei leckerem Essen und guten Gesprächen ließen wir unsere Bildungsreise noch einmal Revue passieren und genossen die Momente des letzten Abends in vollen Zügen.

(Foto: R. Hesselbach)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Barcelona-Exkursion 2023 sehr gelungen war! Wir konnten einen umfassenden Eindruck von der Hauptstadt Kataloniens und ihrer Umgebung gewinnen sowie tiefe Einblicke in die Mehrsprachigkeit der Region erlangen. Jeder aus der Gruppe hat unabhängig von seiner Studiendauer viel gelernt.

Besonderen Dank für diese Bildungsreise gilt dem Institut für Romanistik sowie der Dr. Alfred-Vinzl-Stiftung, ohne deren großzügigen Förderung diese Exkursion mitsamt ihren einmaligen Erfahrungen nicht möglich gewesen wäre!

Im Namen aller Teilnehmenden
Luisa Fischer und Lía Froschauer